Testspiel gegen TuS Makkabi (Bericht von Jürgen Kern)

29. Juli 2022

Victoria Templin – TuS Makkabi Berlin 1:4 (1:2)

Erst kurzfristig vereinbart, doch der Reiz Templin im Test mit dem Berliner Meister und Oberligaaufsteiger Makkabi Berlin* zu sehen, war denn doch zu groß, als sich zuhause auf der Couch zu rekeln. Makkabi hat in unserer Region und platzmäßig in Haßleben (Lob für den ordentlichen Rasen!) sein Trainingscamp aufgeschlagen. Die privaten Kontakte zur Trainerlegende Sandhowe (bundesweit schon unterwegs, u.a. Braunschweig und Nürnberg, Zusammenarbeit mit Trainerfuchs und Vorbild Gerland) machten es für die Templiner möglich, sich dieser von vornherein unlösbaren Aufgabe zu stellen. Das 4:1 Endresultat täuscht auch ein wenig über die wahren Kräfteverhältnisse hinweg. Dennoch zeugt es davon, dass die Templiner sich aufopferungsvoll in diese Aufgabe hineinknieten. Dem Charakter des Vereins Maccabi entsprechend zeigte jeder der multinationalen Truppe ein hohes Maß an individuellen Fertigkeiten. Der Sturmlauf begann schon in der ersten Minute, aber Keeper Franzen mit leicht nervösen Händen meisterte den ersten Ansturm. In der 5.Minute der erste Befreiungsversuch aus der eigenen Hälfte für Victoria, in der 8.der zweite und aller guten Dinge waren drei. Lang raus über links auf die Vorbereiter Milster und Lapot. Der Ball landete beim freistehenden Schmidt – das überraschende 1:0 in der 9. Minute. So ging es natürlich nicht weiter. Aber schadlos doch schon. Franzen mit großer Parade in der 13.Minute oder die verstolperte Großchance der 24 (leider keine Namen im Netz) oder Victoria-Neuling Chruszinski, der einen strammen Schuss blockte (18.) und danach eine Eingabe zur Ecke abwehrte. Doch in der 21.eher harmlos der Flachschuss von Sakar – durch Freund und Feind aus 22m schlug er zum 1:1 ein. In der 25.brannte es lichterloh im 16er, kurze Abgabe auf Serkan und das 1:2 war perfekt. Es blieb jedoch dabei. Nicht zuletzt dank zweier Großtaten des Templiner Keepers in der 27.und 44. Lehren aus den ersten 45 Minuten: Man kann auch einem scheinbar übermächtigen Gegner durch aufopferungsvolle Abwehrarbeit Paroli bieten. Durchaus ein Szenario für einige Spiele in der Landesliga. Und darüber hinaus jeder Ballverlust wie der von Proenca in Strafraumnähe kann tödich sein. In dieser 35.Minute war der der eigene Keeper Retter in der Not.

In der zweiten Hälfte, in der die Gäste 6 Auswechslungen vornahmen, blieb es bis zur 65.beim veritablen 1:2. Aber dann schlängelte sich ein Maccabi-Spieler an der Grundlinie erfolgreich durch und seine Eingabe verwandelte der am linken Pfosten stehende Soltarepour zum 1:3.

Die Kräfteverhältnisse waren zwar geblieben, aber die Templiner kamen einige Male mehr als in der ersten Hälfte ins Spiel. Die größte Chance in der 72.Minute, als ein langer Ball diagonal auf Schmidt flog, dessen Eingabe aber Klahn aus günstiger Position nicht zu verwerten wusste. Beim Freistoß von Tii auf David, zog der jedoch gegen den Berliner Torwart den Kürzeren (76.). Davor hatte der Templiner Tii auf der Linie gerettet und danach hielt der eingewechselte Eisenecker das knappe 1:3. Doch in der 85.fiel doch noch das 4:1. Wieder war es Soltarepour. Zu unkonzentriert die Templiner Hintermannschaft.

Fazit – ehrenvolles Resultat, Trainer Hopp, noch längst nicht alle – auch Neulinge – standen ihm zur Verfügung, war dann auch zufrieden mit der Einstellung seiner Jungs. Maccabi-Trainer Sandhowes Elf überzeugte aus vollem Training heraus durchaus. Jede Menge Offensivpotential – aber die Chancenausnutzung muss besser werden.

Collin – ein guter Leiter des fairen Spiels – war allein auf dem Feld – Oberliga gegen Landesliga immerhin und keine Assistenten?

*WIKEPEDIA INFORMIERT (Auszug von der HP)

Heute zählt Makkabi Berlin 500 Mitglieder und verfolgt das Ziel, Juden und Nicht-Juden zum Dialog zu bewegen bzw. zusammenzubringen. Der Verein steht jeder Konfession offen … 2012 und 2016 gelang jeweils der Aufstieg in die sechstklassige Berlin-Liga. Dieser Spielklasse gehörte der Verein seitdem ununterbrochen an, ehe 2022 der Aufstieg in die Oberliga Nordost samt Berliner Meisterschaft gefeiert werden konnte. Erstmals spielt damit ein deutsch-jüdischer Verein im überregionalen Fußball Deutschlands

Quelle: Uckermärkischer Fußball, https://www.facebook.com/groups/909051372451138/ [29.07.2022]