Chronik

Nach dem 2. Weltkrieg war man in Templin bemüht, den Fußballsport wieder in Bewegung zu bringen. Doch das war nicht einfach. Die damaligen Bestimmungen sahen vor, dass alle bis vor dem 8. Mai 1945 bestehenden Vereine als aufgelöst zu sehen sind. So wurde der Sport in Templin nur auf kommunaler Ebene durch das „Sportamt Templin“ zugelassen. Aber schon am 14. Mai 1946 spielte eine Templiner Fußballmannschaft in Hammelspring. Die Spielkleidung wurde von den Frauen der Fußballer aus alten Stoffresten genäht. Hans Wolter war der erste Spartenleiter im Fußball und der damaligen Auto-Transport-Gemeinschaft Templin. Ihm war es zu verdanken, dass wenigstens ein LKW zu den Auswärtsspielen zur Verfügung stand. Zusammen mit dem Sportamt Eberswalde wurde 1947 eine Punktspielrunde gebildet.

Am 4. Mai 1951 kam es zur dann zur Gründung der Betriebssportgemeinschaft Einheit Templin. Damit wurde auch an die Geschichte des ehemaligen SC Victoria Templin erinnert, denn die erste Generalversammlung dieses Sportclubs fand im Jahre 1924 auch im Haus „Seebad“ statt.

Die Punktspielserie der Fußballer brachte 1950/51 eine Neueinteilung der Bezirksklasse. Die Templiner spielten jetzt in der neu gebildeten Bezirksklasse Brandenburg Nord-Ost. Die Bezirksklasse setzte sich aus folgenden Mannschaften zusammen: Industrie Frankfurt, KWU Templin, Lokomotive Frankfurt, Volkspolizei Frankfurt, Lokomotive Eberswalde, Finkenherd, Letschin, Seelow, Aufbau Zehdenick, Beeskow, Gartz, Marienwerder, Finow und Fürstenberg/Oder. Besonders zu erwähnen ist, dass die Templiner von 28 ausgetragen Punktspielen in 22 Begegnungen hintereinander ungeschlagen blieben.  Am Schluss der Serie wurde die Mannschaft mit 47:9 Punkten hinter Finkenherd (48:8 Punkte) Tabellenzweiter.

Auch im darauffolgenden Spieljahr 1951/52 gab es eine Änderung bei der Staffeleinteilung. Die Bezirksklasse Nord-Ost wurde wegen der zu großen Fahrten erneut geteilt und Templin spielte wieder im alten Bezirk Eberswalde. Zu dieser Staffel gehörten: Chemie Zehdenick, Traktor Brüssow, Stahl Finow, Traktor Prenzlau, Lok Prenzlau, Aufbau Finowfurt, Aufbau Fürstenberg, Eintracht Gransee, Aufbau Gartz, Empor Angermünde, Aufbau Marienwerder, Motor Britz und Einheit Templin. In den folgenden Spieljahren gab es immer wieder Änderungen der Staffeleinteilungen. Durch die Verwaltungsreform und Neueinteilung der Bezirke, verlor der Kreis Templin die Stadt Zehdenick und wurde dem Bezirk Neubrandenburg eingegliedert. In der neuen Umgebung fanden sich die Templiner gut zurecht und wurden mit 38:6 Punkten Meister der Bezirksklasse und erreichten damit erstmalig den Aufstieg in die Bezirksliga.

Hier die Meistermannschaft von 1953:
(obere Reihe von links nach rechts: Schneider (Sektionsleiter), Förster, Bauer, Wolf, Barkowski, Maraldo, Schuster, Fiechel (stellv. BSG-Vorsitzender)
knieend: Horst Sydow, Markhoff, Bengelsdorff, Bock, Lipke, Pohl, Bierfreund, Kurt Sydow)

Im Spieljahr 1954/55 lief es dann nicht mehr so gut. Die Leitung der BSG Einheit beschloss einen hauptamtlichen Trainer einzustellen, um das Spielniveau weiter anzuheben. Neuer Trainer wurde Sportfreund Kindl, der von der Oberligamannschaft Motor Jena kam. Doch das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler wurde mit zunehmender Zeit immer gespannten, denn der Sportfreund Kindl verstand es nicht, sich durchzusetzen. Die Sektion Fußball trennte sich dann 1955 vom Trainer. Aber es gingen auch einige leistungsstarke Spieler und so war der Abstieg 1956 nicht abzuwenden.

Viele sportliche Höhepunkte

1957 brachte dann einen ersten Höhepunkt. In dieser Spielserie fand das FDGB-Pokalspiel gegen die DDR-Ligamannschaft von SC Motor Berlin statt, welches mit nur 2:3 verloren ging. Ein weiterer Höhepunkt gab es dann am 8. Oktober 1959, als Templin gegen die Oberligamannschaft von Dynamo Berlin spielte. Lange Zeit stand es 1:1, ehe die Berliner am Ende mit 3:1 gewannen.

Die sportlichen Erfolge fanden 1968 mit dem Staffelsieg in der Bezirksklasse einen weiteren Höhepunkt. Der Aufstieg wurde allerdings durch das verpatzte erste Auftstiegsspiel gegen Traktor Jarmen (0:1) nicht geschafft.

Die Meistermannschaft von 1968:
(stehend von links nach rechts: Liebrecht (mannschaftsbetreuer), Pohl (BSG-Vorsitzender), Anders, Berkner, Theis, Snurnikow, Lachin, Wittmüß, Samst, H. Maroske, Sommerfeld, Tochtenhagen (Sektionsleiter)
knieend: Martirosjan, Ulrich, Kroß, Möbus, G. Jeske)

In der Spielserie 1970/71 wurde dann aber endlich der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft, womit die Fußballer zum 20-jährigen Jubiläum der BSG Einheit ein schönes Geburtstagsgeschenk machten. Auch die Fußballer freuten sich darüber nach dem letzten Spiel in Gramzow (3:1):

Obere Reihe von links nach rechts: Schumann senior, Pohl (BSG Vorsitzender), N. Maroske, Radloff, Wittmüß, Renz, Anders, H. Maroske, Stolze (Mannschaftsbetreuer), Fiebelkorn, Kersten (Vorstandsmitglied), Tochtenhagen (Sektionsleiter)
Mittlere Reihe: Samst, Hoffmann, K. Milster
Untere Reihe: Goede, Trapp, Schwenke, R. Milster

In den nachfolgenden Jahren gab es stets unterschiedliche Leistungen und die Mannschaft stieg ab und auch wieder auf. So, als 1975 der Abstieg aus der Bezirksliga besiegelt wurde, der Fußball aber nicht kaputt ging. Im Jahr des Abstiegs wurde mit der Rekonstruktion des Templiner Stadions begonnen. Die Fußballer leisteten mehrere hundert Stunden und trugen somit zum Gelingen der Rekonstruktion bei. In den folgenden Jahren wurde der Templiner Fußball zu einer festen Größe im Bezirk Neubrandenburg und auch das Templiner Stadion wurde für zahlreiche Höhepunkte ausgesucht.

Die rührige Arbeit des Kreisvorstandes Fußball Templin (Vorsitzender Heinz Rudolph, BSG Einheit) un der Sektionsleitung unserer BSG unter Achim Stolze wurde dann vom Bezirksfachausschuss Fußball Neubrandenburg mit der Vergabe des U21-Länderspiels DDR gegen VR Ungarn gewürdigt. Und so strömten am Dienstag, den 18.09.1978, um 16 Uhr über 5.000 Zuschauer in das Stadion der Freundschaft.

Hier ein paar Ausschnitte aus der "Freien Erde"

Der erhoffte Aufstieg direkt nach der Rekonstruktion des Stadions hat in der Saison 1978/79 leider nicht geklappt. Doch in der darauffolgenden Saison sollte es soweit sein. Nach Platz 1 in der Bezirksklasse und weiteren Siegen in den Aufstiegsspielen gegen Traktor Brunn (7:1 und 3:0) und Empor Altentreptow (4:2 und 4:1) war der Aufstieg perfekt. Im Heimspiel gegen Altentreptow kamen sogar 850 Zuschauer!

Im FDGB-Bezirkspokalwettbewerb der Spielserie 1983/84 sollte es dann zu einem ersten Höhepunkt des Templiner Fußballs kommen. Nach Siegen über Vorwärts Löcknitz, Traktor Penkun, Lok Arm. Prenzlau und Motor Süd Neubrandenburg standen die Templiner Fußballer im Finale. Dort traf man auf den aktuellen Bezirksmeister Baumechanik Neubrandenburg. Das Endspiel wurde durch Tore von Sommer und Lehmann mit 2:1 gewonnen. In der ersten Hauptrunde im Pokalwettbewerb 1984/85 trat die Mannschaft gegen die DDR-Liga Mannschaft von Vorwärts Stralsund an. Man unterlag dem Favoriten erst in der 2. Halbzeit mit 0:2.

Hier ein Foto aus dem Spiel gegen Vorwärts Stralsund am 14.08.1983

Am 13.111985 gab es in Templin dann den nächsten internationalen sportlichen Höhepunkt. Diesmal standen sich die U17-Nationalmannschaften der DDR und Niederlande für ein Freundschaftsspiel gegenüber. In der Mannschaft waren unter anderem die Spieler Ralf Hauptmann und Dariusz Wosz, die ihren Weg dann später in der Bundesliga machten. Die Niederländer erwiesen sich vor 1.500 Zuschauern der DDR-Auswahl mit 3:1 überlegen. Als Linienrichter fungierte der ehemalige Klubvorsitzende Heinz Rothe. Schiedsrichter war der FLB-Ehrenpräsident Siegfried Kirschen.

Hier ein Artikel zum U17-Spiel DDR gegen Niederlande

Den wohl größten Vereinserfolg gab es dann am 6. Juni 1990. In Neustrelitz standen sich Templin mit dem Bezirksmeister Motor Süd Neubrandenburg im Pokalfinale gegenüber. Im Pokalwettbewerb wurden erst 4 Bezirksligamannschaften (Baumechanik Neubrandenburg, Lok Pasewalk, Einheit Strasburg, TSG Neustrelitz) ausgeschaltet. Mit 2:1 in der Verlängerung wurde das Spiel gewonnen und die Freude war riesengroß. Den Siegtreffer erzielte Michael Steinland per Elfmeter in der Verlängerung. In diesem Finale spielten: Markhoff, Brückmann, Sommer, J. Kersten, Steinland, Stäck, K. Kagerer, B. Klan, Lehmann, Braun. Das Bezirksklasseteam des Spieljahres 1989/90 ist zuvor bereits souveräner Meister in der Staffel II geworden. Mit dem einmaligen Rekord von 52:0 Punkten und 96 :16 Toren beherrschte die Mannschaft die Spielklasse. In den 26 verlustpunktfreien Spielen schoss Rainer Klan 35 Tore und wurde unumstrittener Torschützenkönig.

Hier die Rekordmannschaft der Saison 1989/90:
obere Reihe von links nach rechts: Gantzke (Betreuer), Stolze (Abteilungsleiter), R. Klan, Brückmann, Haberer, Braun, Kagerer, Wesolowski, Bierfreund, Warsany (Trainer)
untere Reihe: Stäck, Lehmann, Liekse, Markhoff, Günther, B. Klan, Sommer, Steinland

Als Lohn für die tolle Leistung des Pokalgewinns spielten die Templiner dann in der 1. Hauptrunde des FDGB-Pokals. Vor 1100 Zuschauern spielten die Templiner gegen den späteren und letzten DDR-Meister, FC Hansa Rostock. Nach einer 1:0-Führung durch Bodo Klan, gewann aber der hohe Favorit mit 5:1. Aber dennoch war dieses Spiel für alle Beteiligten der absolute Höhepunkt in der Fußballgeschichte von Templin.

Nach der politischen Wende erfolgte die Umbenennung des Vereins von der BSG Einheit Templin auf den SC Victoria 1914 Templin. Auf der Mitgliederversammlung vom 18. Juni 1990 gab es eine rege Diskussion, bis sich Arthur Meyer meldete und die alte „Victoria 1914“ Fahne ausrollte. Mehrheitlich wurde dann der Umbenennung zugestimmt. Somit begann für die Fußballer in Templin eine neue Etappe ihrer Geschichte.

Arthur Meyer (ganz rechts im Bild) ist gleichzeitig auch Ehrenmitglied von Victoria Templin

Als Lohn für die tolle Leistung des Pokalgewinns spielten die Templiner dann in der 1. Hauptrunde des FDGB-Pokals. Vor 1100 Zuschauern spielten die Templiner gegen den späteren und letzten DDR-Meister, FC Hansa Rostock. Nach einer 1:0-Führung durch Bodo Klan, gewann aber der hohe Favorit mit 5:1. Aber dennoch war dieses Spiel für alle Beteiligten der absolute Höhepunkt in der Fußballgeschichte von Templin.

Für die 1. Männermannschaft gab es dann noch eine weitere Hürde zu überstehen. Jahrelang spielten die Templiner im Bezirk Neubrandenburg Fußball. Nun nach der Wende wurde die Region Templin und Prenzlau ins Land Brandenburg eingegliedert und hatte es schwer, in der neuen sportlichen Landschaft anerkannt zu werden. Victoria Templin spielte somit in der Bezirksliga Frankfurt/Oder und bekam es gänzlich mit neuen Mannschaften zutun. Nach Abschluss der ersten Saison wurde der 6. Tabellenplatz erkämpft, mit dem die Templiner recht zufrieden waren, denn nach dieser Saison wurden zwei Landesligastaffeln gebildet und die Templiner hatten den Sprung dorthin geschafft.

Mit einem stimmungsvollen Spiel wurde die erste Saison in der Landesliga eingestimmt. Als Gegner erwarteten die Templiner den Ortsnachbarn Zehdenick. Vor 500 Zuschauern endete diese spannende Partie 1:1. Es wurde eine schwere Saison, aber der Klassenerhalt wurde mit viel Einsatz gesichert und damit auch die weitere Zukunft der Mannschaft.

Zum 80. jährigen Jubiläum gab es dann einen weiteren Höhepunkt gegen den Bundesliga-Absteiger VfB Leipzig. Vor mehr als 1000 Zuschauern bekamen die Templiner beim 1:12 ein "glattes Dutzend Gegentore" wie Uwe Werner 1994 für die Templiner Zeitung berichtete.

Der Artikel von Uwe Werner aus dem Jahre 1994

Dennoch gab es mit zunehmender Zeit immer mehr Probleme. Die finanziellen Sorgen waren das größte Problem. Es mussten nun Sponsoren gefunden werden, die die fleißige Arbeit vieler ehrenamtlicher Mitstreiter unterstützten. Einer der großen Sponsoren des Templiner Fußballs war die Mecklenburgische Versicherungsgesellschaft mit ihrem Hauptvertreter Norbert Lipski. Der Fußball in Templin wurde in allen Altersbereichen intensiv unterstützt und somit wurde eine Grundlage geschaffen, die in dem folgenden Jahr positive Eigenschaften brachte. Victoria Templin wurde zu einem anerkannten Verein, der sich auch leistungsmäßig verbesserte.

Die 1. Männermannschaft spielte in den 1990er-Jahren eine gute Rolle in der Landesliga. In der Saison 1999/2000 folgte dann allerdings, nachdem sie in den vorherigen Spielzeiten nur knapp den Klassenerhalt sicherten, der Abstieg in die Landesklasse.

Auch in der Landesklasse gehörten sie zu den Top-Teams und verpassten 2004 und 2005 als Zweiter nur knapp den Aufstieg. In der Saison 2008/09 konnten die Mannschaft von Trainer Heiko Stäck dann aber endlich den Aufstieg in die Landesklasse schaffen, in einem Aufstiegsduell gegen Prenzlau, der nicht spannender hätte sein können. Nach einer Templiner Siegesserie von 6 Spielen waren sie vor dem letzten Spieltag punktgleich (67 Punkte) mit den Prenzlauer und nur 1 Tor nach Tordifferenz vorne, wobei RW Prenzlau mehr Tore geschossen hatte. Der Aufstieg musste also am letzten Spieltag geklärt werden. Victoria reiste nach Eberswalde, wo sie mit 4:1 gewannen. Die Prenzlauer schlugen Eintracht Wandlitz auch mit 4:1 und somit schafften die Templiner Kicker den 6. Aufstieg der Vereinsgeschichte.

In der Landesliga Nord konnten sie sich 6 Saisons halten, ehe sie 2015 wieder den Weg in Landesklasse nehmen mussten. Kurios waren die beiden Saisons 2019/20 und 2020/21, die aufgrund der Corona-Pandemie nach wenigen Spieltagen abgebrochen werden mussten. Die Spielzeit 2021/22 entwickelte sich zu einem Höhepunkt der Geschichte. Nachdem vor der Saison ein Wechsel auf der Trainerbank stattfand, von Alexander Trapp auf den Penkuner Mario Hopp, mischte unsere 1. Männer um den Aufstieg mit. Durch eine starke Hintermannschaft und einer hohen Effizienz vor dem Tor, woran Neuzugang Maciej Piotr Czyzewski (30 Tore) und Eigengewächs Quintin Schönherr (18 Tore) als Sturmduo maßgeblichen Anteil hatten, feierten unsere Männer nach 28 Spielen und 75 Punkten den Aufstieg in die Landesliga Nord. Vor allem aber der Teamgeist, Kampfeswille und Zusammenhalt zeichneten die Mannschaft aus, die starke Mannschaften wie Zepernick, Angermünde, Wriezen und Joachimstahl auf die Plätze verwiesen.

Somit spielt Victoria Templin seit der Saison 2022/23 wieder in der Landesliga Nord, der zweithöchsten Liga des Landes. 

Mehr zu den Teams

Die 2. Männermannschaft, die früher Reservemannschaft genannt wurde, fuhr in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg bis 1962 mit der ersten Männermannschaft gemeinsam zu den Punktspielen. Sie absolvierte das Vorspiel gegen die Reservemannschaft des Spielpartners der ersten Vertretung. Die Reservemannschaft wurde Staffelsieger der Bezirksligareserve 1953 und 1955 und begleitete so die erfolgreichen Leistungen der ersten Mannschaft.

Das folgende Foto, das nach einem am 09.10.1960 in Pasewalk mit 2:5 verlorenen Spiel geschossen wurde, sei stellvertretend für alle Spieler der 2. Männermannschafte, die in den Anfängen der 1960er Jahre diesem Spielerkreis angehörten:

Vordere Reihe von links: Melzer, Ehrke, Jeske, Klinger, Ulrich, H. Sydow
Hintere Reihe: Rudolph, Schütte, Klingspohn

Ab dem Spieljahr 1963/64 wurde das Vorspiel der Reservemannschaften abgeschafft und die zweiten Vertretungen spielten in ihren Kreisen jeweils die Meisterschaft aus. Unserer zweiten Mannschaft gelang es sofort 1964 den Kreismeistertitel zu erringen.

Hier die Meistermannschaft:
Obere Reihe von linsk: Ewald, Potratz, Göde, Peterson, Brückmann, Liebrecht (Mannschaftsleiter)
Mittlere Reihe: Mäckel, Sommer, G. Jeske
Untere Reihe: Melzer, Nowak, A. Sommerfeld

Der Kreismeisterpokal wurde danach 1968, 1978, 1986 und 1990 abermals erspielt. 1986 erreichte die Mannschaft gleichzeitig den Aufstieg in die Bezirksklasse. Daran hatte insbesondere der seit 1982 die zweite Vertretung als Trainer betreuende Dirk Warsany seinen Anteil. Wegen des Abstiegs der ersten Männermannschaft musste das zweite Team jedoch im folgenden Spieljahr, trotz eines 7. Tabellenplatzes, wieder in die Kreisspielklasse absteigen. Durch den Aufstieg der ersten Männermannschaft 1990 in die Bezirksliga konnte die zweite Vertretung als Kreismeister ebenfalls in die Bezirksklasse aufsteigen.

Mit der Umstrukturierung der Spielklassen spielte die 2. Männermannschaft ab 1993 in der Kreisliga. Dort hat sie das Spielniveau über Jahre mitbestimmt.

Bei den Turnieren des KFA Fußball Templin ging unsere 2. Männermannschaft 1962, 1967, 1968 und 1969 als Pokalsieger vom Platz. Der FDGB-Kreispokal wurde 196, 1984 und 1985 errungen. 1991 wurde sogar die einige Jahre zuvor gebildete 3. Männermannschaft Kreispokalsieger. Zu den Erfolgen der zweiten Männermannschaft gehören auch die Hallenkreismeisterschaften von 1980 und 1981.

Nach dem Gewinn des Kreispokal Westuckermark 1995 errang das 2. Team den bislang letzten Titel in der Saison 2010/11 mit dem Kreismeistertitel. Als Krönung stieg man in die Landesklasse Nord auf, wo allerdings nur ein Punkt zum Klassenerhalt fehlte und somit die Zweite seit 2012 wieder auf Kreisebene spielt.

In den 1950er-Jahren kam es zur Bildung einer Spielunion der Kreise Templin und Gransee. Somit waren bis zu 8 Mannschaften im Wettspielbetrieb einbezogen. Unsere Alten Herren gehörten stets zu den Mannschaften, die das Niveau mitbestimmten. Ein Höhepunkt für die "Alten Herren" war die Teilnahme am 5. Deutschen Turn- und Sportfest in leipzig 1969. In Qualifizierungspielen mit betriebs- und Volkssportmannschaften qualifizierten sie sich für diese Teilnahme.

Von 1972 bis 1975 spielten die Alten Herren auf Bezirksebene. Bereits in der 1. Saison 1972/73 errangen die Alten Herren den Bezirksmeistertitel und den Bezirkspokalsieg in der Altherren-Spielserie. 1974 und 1975 wurde die Mannschaft jeweils Vizestaffelsieger.

Hier die Meister- und Pokalsiegermannschaft von 1973
(von links nach rechts: Nowack, Malingriaux, G. Jeske, Möbius, Melzer, Kroß, Kassebaum, Dura, Pagel, Bartelt, Meinke, Kersten (Betreuer))

1991 fand das Alte-Herren-Turnier erstmalig mit internationaler Beteiligung statt. Als Gäste konnten Mannschaften aus Gryfino (Polen), TuS Freckenhorst (Westfalen) oder TSV Lübbesee 83 begrüßt werden. Turniersieger wurde Victoria. Was der Veranstalter an diesem Pfingstsonnabend (18.05.1991) auf die Beine gestellt hatte, trug fast volksfestähnlichen Charakter. Das umfangreiche Rahmenprogramm wurde von den etwa 500 Zuschauern begeistert aufgenommen.

1996 wurden die Alten Herren Hallenkreismeister des FK Westuckermark. Auch im Spieljahr wurde unser Team Staffelsieger der 1. Kreisklasse.

In der 1. Kreisklasse dominierte seit mehreren Jahren das Team der Alten Herren das Spielniveau. Es wurde von 1999 bis 2002 ununterbrochen und 2004 Staffelsieger der 1. Kreisklasse. Die Altherren-Mannschaft bestimmt somit seit Jahren den sportlichen Erfolg in der 1. Kreisklasse und nur weil der SC Victoria eine zweite Mannschaft in der Kreisliga hat, wurde den Alten Herren der Aufstieg stets verwehrt.

Hier die Staffelsieger von 2004
(hintere Reihe von links nach rechts: Klan, Fiebelkorn, Henkelmann, Mierau, Loebel, Krause, Müller, Kage, Klein (Betreuer)
mittlere Reihe: Ewald, Taege (Trainer), Stolze, Hönicke, Fink, Lehmann, Heinke, Kersten
untere Reihe: Sommer, Stäck, Anders, Stolze, Markhoff, Till

In den vergangenen Jahren konnte sich die Altherren-Mannschaft in der neu angelegten Altherren-Kreisliga mehrmals als Staffelsieger auszeichnen. So konnten sie von 2014 bis 2016 dreimal in Folge den Titel für sich sichern. Der bislang letzte Erfolg wurde in der Saison 2017/18 gefeiert, als man mit sage und schreibe 132 Toren den Pokal in die Höhe halten konnte.

Am Anfang der 50er Jahre gab es im Nachwuchsbereich nur Jugendmannschaften. Unsere Jugendmannschaft fuhr bis zum Jahre 1951 mit den 2 Männermannschaften mit und bestritt das Vorspiel. Ab 1952 wurde das Punktspielsystem für Jugendmannschaften verändert. Es gab nun auch Auf- und Absteiger im Nachwuchsbereich. So spielte die Jugendmannschaft in der Kreisklasse, wurde dort 1952 Meister und stieg in die bezirksklasse auf. Das erfolgreiche Spiel der Mannschaft setzte sich auch in der Bezirksklasse durch. Am Ende der Wettkampfsaison hieß der Meister „Einheit Templin“. Der Aufstieg in die Jugendliga war perfekt!

Jugendmeister der Bezirksklasse
(Obere Reihe von links: Munkelberg, Schmidt, Barkowski, Albrecht, Bagemühl
Mittlere Reihe: H. Möbius, Harms, Zimmermann
Untere Reihe: Malingriaux, Nowack, Pilz)

Bis 1958 gab es den Schülerfußball im Schulsport. In der Goetheschule Templin betreuter Heinz Tochtenhagen, damals Stammspieler unserer 1. Männermannschaft, der an der Schule als Sportlehrer eingesetzt war, eine Schülermannschaft, die später von unserer Sportgemeinschaft übernommen wurde. Mit dem Jahre 1959 erschienen in der Statistik auch Angaben über den Schulsport.

Mannschaftsbild von 1955
(Obere Reihe von links: Tochtenhagen (Sportlehrer), Petersohn, Gohlke, Grothe, Teis, G. Jeske, Stern
Mittlere Reihe: Beeskow, Gillwald, Lorenz
Untere Reihe: Radloff, Göttel, Melzer)

Die Schüler von Einheit Templin werden erstmals im Spieljahr 1965/66 Meister in der Kreisklasse. In den Saisons 1970/71 und 1974/75 sind die Templiner Junioren ebenfalls in die Bezirksliga aufgestiegen.

Die Verantwortlichen für den Fußball in der damaligen DDR erkannten wohl, dass mit der Entwicklung des Nachwuchses für den Fußball viel früher begonnen werden muss. So kam es mit dem Beginn der Spartakiadebewegung zum Aufbau von Kinder- und Knabenmannschaften in den Sportgemeinschaften. Nun rollte der Fußball bereits mit dem 8. Lebensjahr. Für die Landsportgemeinschaften im Kreis gab es objektive (nicht nur finanzielle) Schwierigkeiten, diese Altersstufen zu betreuen. So nahmen nur die größeren Sportgemeinschaften im Kreis am Punktspielbetrieb (z. B. in Turnierform) für Kinder- und Knabenmannschaften teil. Unsere Nachwuchsabteilung beteiligte sich vorwiegend mit Schülern, Knaben und Kindern auf Bezirksebene am Punktspielbetrieb. Diese 3 Mannschaften fuhren gemeinsam zu ihren Punktspielen.

1970 fand in Neubrandenburg erstmals die Bezirksbestenermittlung für Knaben- und Kindermannschaften statt. Für dieses Endturnier hatten sich auch unsere Mannschaften, die von den Sportfreunden Manfred Birmann und Georg Pohl betreut wurden, qualifiziert. Einen erfreulichen Verlauf nahm dieses Turnier für unsere Sportgemeinschaft, denn am Ende belegten unsere Kinder den 1. Platz und wurden mit der Urkunde als Bezirksbester bei den Kindern „Einheit Templin“ ausgezeichnet. Leistungsträger diese Mannschaft waren Michael Steinland, Henrik Sadowski und Andreas Lehmann. Jahre später wurden die talentierten Spieler in die Bezirksauswahl berufen. Sie gehörten zur Bezirksauswahlmannschaft, die bei der DDR-Spartakiade die Silbermedaille erkämpfte. 1975 wurde Michael Steinland zum FC Hansa Rostock delegiert und kam in der Nachwuchsoberligamannschaft zum Einsatz. Hendrik Sadowski wurde vom SC Dynamo Berlin übernommen. Seine sportliche Laufbahn wurde allerdings durch einen Verkehrsunfall unterbrochen.

Den größten Erfolg brachte das Jahr 1974 mit dem Gewinn des FDJ-Bezirkspokal.

Pokalsiegermannschaft von 1978
(Obere Reihe von links nach rechts: Rudolph (Trainer), Kindermann, Stüwert, gebhardt, H. Hoffmann, F. Rudolph
Mittlere Reihe: Weindel, Dahlke, Förstermann, W. Hoffmann, Michaelis, Engmann
Vorne: Nietz)

Die Kindermannschaft machte 1978 erneut auf sich aufmerksam, denn bei den Hallenbezirksmeisterschaften wurde der Bezirksmeistertitel erkämpft.

Hallenbezirksmeister 1978 bei den Kindern
(Obere Reihe von links: Zehm, Pohl (BSG Vorsitzender), Rösner (Übungsleiter)
Mittlere Reihe: Zierbarth, V. Berkner, F. Leupold, Lüneberg, St. Depkat
Untere Reihe: Möbius, Stäck, Wegener, Urban)

6 Jahre später waren 2 weitere junge Fußballer, die in die Auswahlmannschaften des Bezirkes eingesetzt wurden, nämlich Dirk Wegener und Jens-Uwe Zöphel. Letzterer erhielt wenig später auch eine Delegierung zum SC Dynamo Berlin. Seine positive Leistungsentwicklung drückt sich in seinen Spieleinsätzen bei der Spitzenmannschaft des damaligen DDR-Fußballs aus.

In der Folgezeit konnte diese Altersklasse auf Jahre nicht mehr für Wettkämpfe gemeldet werden, da es in Templin zu wenig Jugendliche dieser Jahrgänge (16 bis 18 Jahre) gab. In unserer Sportgemeinschaft gab es jeweils nur noch eine Jugend-, Schüler-, Knaben- und Kindermannschaft, die bis 1983 auf Bezirksebene spielte. Die Kinder, Knaben und Schüler spielten nun an in der Kreisklasse Templin. Wie an anderer Stelle bereits einmal erwähnt, fehlte es hier in den einzelnen Altersklassen an Mannschaften, um einen geregelten Spielbetrieb durchzuführen. Für unsere Mannschaften war es eine große Durststrecke, denn von den Sportgemeinschaften des kreises wurden in den einzelnen Altersklassen maximal 3 bis 4 für den Punktspielbetrieb gemeldet. Diese unbefriedigende Situation hielt bis zur politischen Wende im Jahre 1990 an.

Mit den Kreisen Gransee und Templin wurde für das Spieljahr 1990/91 eine Spielunion in allen Klassen gegründet. So konnten starke Staffeln mit 10 und 12 Mannschaften gebildet werden, die ihre Meister ermittelten. Unsere Mannschaften erreichten die vorderen Plätze. Eine überragende Rolle spielten unsere A-/B-Junioren. Sie wurde Hallen- und Großfeldmeister, sowie Pokalsieger im Spieljahr 1992/93. Diese Mannschaft beteiligte sich 1992 an einem internationalen Fußballturnier in Dänemark, an dem 16 Mannschaften teilnahmen und sie den 4. Platz belegten.

A-/B-Junioren 1993/94
(Obere Reihe: Kersten (Trainer), Schmiegl, Haberer, Hegelow, Trapp, Markhoff, Marks
untere Reihe: Martini, Zimmermann, Schaal, Tiebach, Venohr, Henrici, Tietz)