Sie können es doch noch: Templin siegt in der Nachspielzeit

4. Juni 2025

Am 31.05.2025 empfing der SCV den SV Eintracht Alt Ruppin. Nach der Niederlage gegen die SG Einheit Zepernick am vergangenen Spieltag war der Abstieg nun endgültig besiegelt. Nun ging es darum, wie man sich aus der Liga verabschiedet. Alt Ruppin befindet sich auf dem sechsten Platz. Das sollte aber nichts bedeuten. Schon im Hinspiel verlor man nur knapp und höchst umstritten. Die Partie begann um 16 Uhr.

Nach einer Viertelstunde hatte die Victoria ihre erste Chance. Tomasz Miksa spielte einen tiefen Ball auf Sebastian Krejcberg, der die Kugel auf Lamin Jatta ablegte. Jatta lief allein aus halbrechter Position aufs Tor zu, ließ sich aber zu viel Zeit, sodass er noch vom Verteidiger gestört werden konnte. Sein Abschluss parierte der Gäste-Torwart sicher. Fünf Minuten später erarbeitete sich Templin die nächste Gelegenheit. Krejcberg erkämpfte sich den Ball im letzten Drittel und spielte erneut auf Jatta. Und wieder einmal war sein Abschluss zu ungefährlich. In der 24. Minute, in einer eigentlich ruhigen Ballbesitzphase der Victoria führte ein unnötiger Seitenwechselversuch zum Konter der Gäste. Die Alt Ruppiner spielten einen tiefen Ball auf die linke Seite. Der Flügelspieler verzögerte kurz und spielte den Ball auf seinen Stürmerkollegen, der die Kugel einmal mitnahm, vorlegte und im Tor unterbrachte. Der SCV geht unnötig und ungerechterweise in Rückstand. Vor dem Konter foulte ein Spieler der Gäste einen Templiner, entschuldigte sich sogar daraufhin, doch der Schiedsrichter winkte ab. Nach einer halben Stunde hatte Alt Ruppin die Chance zu erhöhen. Nachdem man den Ball unglücklich in der letzten Reihe verlor, geriet man in einen gefährlichen Konter. In Überzahl legte Alt Ruppin zweimal quer. Der Schütze verfehlte das Tor aus zwölf Metern. Etwas später vergab der Gast eine weitere Großchance. Zwei Pässe hebelten die Abwehrkette des SCVs auf. Zwei Alt Ruppiner liefen auf Kevin Franzen zu. Einer legte auf den anderen, der sich den Ball nochmal selbst am Torwart vorbeilegte, so aber im allerletzten Moment gestört werden konnte. Joan Völker hinderte den Angreifer gleich doppelt und hielt Templin weiter im Spiel. Bis zur Halbzeit passierte nichts mehr.

Eine kuriose Situation gab es allerdings noch im ersten Durchgang. Es ist selbstverständlich, dass der Unparteiische kein Spiel fehlerfrei pfeift und entscheidet. In einer solchen Liga zählt man auf die Art und Weise wie ein Spiel geleitet und mit Spielern umgegangen wird. Es ist unglaublich und sinnlos, dass ein Schiedsrichter einen Kapitän auffordert seinen Mitspieler vom Feld zu nehmen, weil er zu viel redet. Muss und kann man nicht verstehen.

Weiter ging es in Durchgang zwei. Die Gäste hatten die erste Chance. Ein langer Ball rutschte durch auf den Angreifer, der im 1-vs-1 gegen Franzen scheiterte. Nach circa einer Stunde konterte wieder Alt Ruppin. Nach einer abgefangenen Ecke der Victoria machte der Gäste-Keeper das Spiel schnell und fand mit einem weiten Abschlag seinen Stürmer. Dieser tauchte vor Franzen auf, doch legte den Ball am Tor vorbei. In der 68. Spielminute Templin mit einer weiteren Ecke. Miksa flankte den Ball in den Strafraum. Johannes Collin löste sich vom Gegner und nickte platziert zum Ausgleich ein. Wenig später kam Templin über die linke Seite. Jatta spielte auf Philipp Schramm, dessen Flanke ins Leere ging. Felix Feldmann reagierte am schnellsten und passte die Kugel erneut in den Strafraum auf Maciej Czyzewski. Mit dem Rücken zum Tor legte er auf Schramm, dessen Schuss abgefälscht das Tor verfehlte. Fraglich, ob es in dieser Situation Elfmeter hätte geben können, weil der Verteidiger in Schramm hineinrauscht und ihn klar trifft. Die anschließende Ecke trat Miksa. Wieder erreichte er Collin, der das Spielgerät zum zweiten Mal mit dem Kopf über die Linie drückte. Der SCV drehte die Partie somit in der 72. Minute. Eine Minute später hatte die Victoria die große Chance ihre Führung auszubauen. Ein Fehler im Spielaufbau der Gäste führte fast zu einer möglichen Vorentscheidung. Der Torwart spielte seinen Verteidiger an, der sich den Ball zu weit vorlegte. Lucas Pächnatz fing den Ball ab und spielte den Ball auf Jatta. Sein Chip-Versuch über den noch hochstehenden Torwart misslang, sodass dieser die Kugel wegfauste. Alt Ruppin bestrafte die Templiner Chancenverwertung kurz darauf. In der 78. Spielminute erreichte ein perfekter langer Ball einen Gäste-Angreifer, der den Ball über Franzen ins Tor schoss.

Mit einem Gleichstand ging es also in die Schlussphase. Die nächste Chance hatte Templin. Es lief bereits die 92. Spielminute. Collin fing einen Ball ab und spielte auf Völker, der weiter auf Jatta. Dieser spielte einen Doppelpass mit Miksa. Jatta flankte nun von der linken Seite in den Strafraum. Der Ball erreichte Schramm, der den Ball überlegt auf Miksa abtropfte. Dieser legte einem wunderschönen Spielzug mit seinem Seitfallziehertor die Kirsche obendrauf. Der SV aus Alt Ruppin versuchte nochmal vors Tor zu kommen, aber die letzte Chance des Spiels hatte der SCV. Nach einem Befreiungsschlag machte sich Jatta auf den Weg zum Tor. Er legte sich den Ball am Gegenspieler vorbei, doch sein Schuss verfehlte knapp das Tor. Völlig egal, weil der Schiedsrichter danach die Partie beendete.

In einem ereignisreichen Spiel setzte sich die Victoria in der Nachspielzeit mit 3:2 durch. Trotz des Abstiegs zeigte man an diesem Tag eine starke Leistung und belohnte sich mit dem Heimsieg. Für das nächste Spiel reist der SCV zum VfB nach Trebbin, um wieder um drei Punkte zu spielen.

Aufstellung: Franzen, Ohadomere (76. Milster), Völker, Pächnatz, Collin, Jatta, Krejcberg (65. Schramm), Feldmann, Czyzewski (84. Herre), Miksa, Horn

Torschützen für Templin: 1:1, 2:1 Collin (68.), (72.), 3:2 Miksa (90.+2)