Last-Minute-Ausgleich bei Kartenfestival: Templin bringt Führung nicht über die Zeit

11. März 2025

Am 08.03.2025, war es endlich wieder so weit. Nach dem geglückten Rückrundenauftakt vergangene Woche in Schwedt, fand am Samstagnachmittag nun auch das erste Heimspiel unserer Herren statt. Es ging gegen die Fortuna aus Glienicke. Die Gäste befanden sich vor dem Spieltag auf dem fünften Platz in der Tabelle. Die Victoria war sich ihrer harten, aber nicht unlösbaren Aufgabe bewusst. So wie im Hinspiel (1:4) sollte es garantiert nicht laufen.

Das Spiel fing hektisch an. Keine Passstafetten, wenig spielerisch Gelöstes, dafür zunächst hohe und lange Bälle, um sich ins gegnerische Drittel zu tasten. Gleich in der zweiten Minute des Spiels zückte der Schiedsrichter die Gelbe Karte. Damit zog sich der Unparteiische eine Linie, die für den Rest des Spiels uneinhaltbar schien. Es folgten Entscheidungen, die Fragen aufwarfen. Ein taktisches Foul in der Anfangsphase blieb ungestraft. In der 17. Spielminute kam es zu einer äußerst kuriosen Szene. Lamin Jatta behauptete den Ball nach einem härteren Zweikampf. Der Schiedsrichter zeigte „Weiterspielen“ an und ließ die Szene laufen, pfiff den Angriff dann doch ab. Keine Sekunde nach dem Pfiff schoss Jatta den Ball Richtung Tor und erhielt dafür die Gelbe Karte. Zwei fragwürdige Entscheidungen in einer Situation, die nicht ohne Folgen blieben. Ansonsten war die erste Hälfte des Spiels unspektakulär. Beide Teams waren im letzten Drittel zu unsauber und konnten sich kaum Chancen erarbeiten. Kurz vor der Halbzeit hatte Templin die Möglichkeit auf 1:0 zu stellen. Nach einer Ecke der Gastgeber, bekam Glienicke den Ball nicht heraus. Das Spielgerät kam dann mit Glück direkt vor die Füße von Marcin Bartczak, der den Ball aber aus vier Metern über den Kasten haute. Somit ging es torlos in die Halbzeit.

Weiter ging es im zweiten Durchgang. Nach einer überschaubaren Anfangsphase spielten die Mannschaften offensiv gefährlicher. Beide Torhüter wurden gefordert. Zunächst konnte sich Jakob Zurell auszeichnen, danach scheiterte Jatta im 1-gegen-1 gegen den Glienicker Schlussmann. Direkt im Anschluss folgte ein Einwurf der Victoria. Erneut fand der Ball Jatta, der sich den Weg in den Strafraum ebnete. Ein Sololauf, der nur durch ein Foul zu stoppen war. Ein Gegenspieler ließ das Bein stehen und verursachte einen Strafstoß. Johannes Collin trat aus elf Metern an und verwandelte sicher zum 1:0. Die Fortuna erhöhte nun den Druck. Die Gäste kamen öfter vors Tor, aber ungefährlich. Das Spiel wurde hitziger. Es folgte eine weitere fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters, die den Spielverlauf immens beeinflusste. Eine Hereingabe der Victoria verpasste Freund und Feind. Der Ball rollte Richtung Toraus. Verteidiger und Angreifer Jatta liefen der Kugel nach. Der Abwehrspieler der Gäste nahm sein Tempo raus, da der Ball das Feld beinahe verlassen hatte. Dadurch entstand ein minimaler Kontakt zwischen Jatta und seinem Gegenspieler, den dieser mehr als dankend annahm. Der Schiedsrichter ging auf den bereits verwarnten Angreifer zu und zeigte ihm die Gelb-Rote-Karte. Wegen „Ballwegschießens“ verwarnt und nach jener Szene vom Platz gestellt. Entscheidungen, die ohne das besagte Fingerspitzengefühl getroffen wurden. Die Templiner waren sauer. Sowohl bei den Fans als auch bei Co-Trainer Lars Diers lagen die Nerven blank. Dieser sah für seine Reaktion ebenfalls die Rote Karte.

Nun ging es also in Unterzahl weiter. Eine Viertelstunde lang verteidigte man zu zehnt. Ein Spieler der Gäste, der schon eine Gelbe Karte gesehen hatte, wurde nach wiederholtem Meckern des Feldes verwiesen. So setzte das Spiel in Gleichzahl fort. Das Ziel war nun klar. Man musste diese knappe Führung über die Zeit bringen. Die Fortuna warf alles nach vorn. Die Victoria hingegen hielt den Ball vom eigenen Tor fern. So ging es in die sechsminütige Nachspielzeit hinein. In der 93. Spielminute sorgte die Entscheidung des Schiedsrichters erneut für Unverständnis. Joan Völker eroberte den Ball neben dem eigenen Strafraum. Ein Gegenspieler rannte ohne Chance auf den Ball in Völker hinein und stieß ihn damit zu Boden. Durch den Fall sprang der Ball an seinen Arm. Freistoß für Glienicke. Weder Schieds- noch Linienrichter nahmen das Stürmerfoul war. Der danach getretene Freistoß rutschte durch und traf Justin Hippe glücklich am Knie. Von da aus flog der Ball ins Tor. Eine strittige Situation in der Nachspielzeit, die zum Ausgleich führte. Und das Spiel war noch nicht beendet. Nach etwa 98 Minuten hielt Templiner Schlussmann Zurell einen Freistoß fest. Als sich die Gegenspieler von ihm entfernten und er aufstand, um seinen Abschlag auszuführen, pfiff der Schiedsrichter erneut ab. Er entschied auf Zeitspiel und indirekten Freistoß. Es ist sich nicht zu erklären, warum man in der letzten Minute der Nachspielzeit, beim Stand von 1:1 nochmal so aktiv in das Spielgeschehen eingreifen muss. Torhüter Zurell bekam weder ein akustisches Signal noch ein Handzeichen den Ball zu spielen, wobei er diesen nicht einmal für solch eine lange Zeit festhielt. Den indirekten Freistoß konnten die Templiner abblocken und klären, sodass nach etwa 100 Minuten Schluss war.

Somit trennen sich der SC Victoria Templin und BSC Fortuna Glienicke in einer hitzigen Partie mit einem 1:1-Unentschieden. Insgesamt gab es neun Gelbe Karten und zwei Platzverweise. Hätte man vor dem Spiel gesagt, dass man sich einen Punkt gegen Glienicke erkämpft, wäre man mehr als zufrieden gewesen. Nach dem Spiel und seinem Verlauf muss man sich ärgern, dass es letztendlich nur dieser Punkt geworden ist. Trotzdem war dieses Spiel ein weiterer Schritt nach vorn. Auf diese Leistung kann man definitiv aufbauen, wenn es am nächsten Wochenende gegen den FC 98 Hennigsdorf geht. Glienicke verliert damit die Aufstiegsfavoriten aus den Augen und die Templiner gewinnen sich einen Punkt im Abstiegskampf.

Aufstellung: Zurell, Ohadomere, Völker, Ogar (70. Bähn), Bartczak, Horn (58. Krejcberg), Collin, Jatta, Liebisch, Czyzewski (87. Vetter), Miksa

Torschütze für Templin: 1:0 Collin (Elfmeter, 61.)