Die mehr als zwei Stunden lange Auswärtstour nach Brandenburg/Havel war am Ende leider nicht von Erfolg gekrönt. 0:4 zeigte die alte Digitaltafel im „Stadion am Quenz“ nach 90 Minuten an. Das Ergebnis spiegelt aber keinesfalls die Leistung unserer Männer wider, die über weite Strecken gut mitgehalten hat.
Zum ersten Mal kam es am Samstag zur Begegnung Stahl Brandenburg gegen Victoria Templin, weshalb alle Kicker auch zum ersten Mal im altehrwürdigen Stadion waren. Es war so, als würde man eine Zeitreise machen in die DDR, denn vieles hat sich seitdem nicht geändert bei der BSG Stahl. Alte Kabinen, altes Stadion, aber ganz viel Charme. Dass hier schon einmal UEFA-Cup vor 18.000 Zuschauern gespielt wurde, schien dennoch irgendwie unwirklich. Irgendwann ging dann auch das Spiel los, welches bis zum Schluss von Schmuddelwetter begleitet wurde. Victoria legte unaufgeregt los und konnte gegen die Brandenburger, die mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatten, gut mithalten. Die erste Chance gehörte auch Victoria. Maciej Czyzewski schoss einen Freistoß aufs Tor, dessen Schuss erst im Nachfassen vom Stahl-Torwart festgehalten werden konnte (5. Minute). Das Spiel war in der ersten Viertelstunde sehr ausgeglichen, da die Hausherren einige Probleme hatten auf dem schmierigen Untergrund ihr gewohntes Ballbesitzspiel aufzuziehen. Nach 20 Minuten kamen sie dann aber immer mehr in Fahrt und Victoria hatte hinten mehr zu tun. Der Druck der Brandenburger wuchs und der erste Treffer folgte. Eine Flanke von links konnte nicht richtig geklärt und Marvin Krause schoss per Volleyschuss aus acht Metern ins Tor (23.). Nur wenige Minuten dann der nächste Schreckmoment. Neuzugang Maxim Zajcenko lag nach einem Zweikampf plötzlich am Boden und zeigte sofort an, dass er Hilfe braucht. Mit einer Trage und einer schweren Knieverletzung musste er dann vom Platz getragen werden. An dieser Stelle wünschen wir dir natürlich alles Gute und eine schnelle Genesung, Maxim! Für Maxim kam dann Bright Ibeneme zu seinem Pflichtspieldebüt. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel, wobei Victoria immer wieder gute Konterchancen hatte. Doch wurde auch immer wieder der Ball zu schnell hergeschenkt, weshalb die Situationen dann verpufften. 0:1 nach den ersten 45 Minuten war dennoch ein achtbares Ergebnis und machte Mut für die zweite Hälfte.
Mit dem Wiederanpfiff veränderte sich nicht viel, außer dass der Regen immer stärker wurde und der ohnehin schon durchtriefte Rasenplatz nun immer tiefer. Das machte sich auch im Spiel bemerkbar, in dem nun mehr Abspielfehler passierten. Der einzige Unterschied zwischen Templin und Brandenburg war allerdings, dass die BSG Stahl die gegnerischen Fehler auch ausnutzte. So dann auch nach etwa zehn Minuten. Ballverlust im Templiner Mittelfeld, gutes Dribbling von Stürmer Lukas Hehne und ein Tunnler gegen Keeper Fabian Eisenecker zum 0:2 (55.). Die Aufgabe, noch etwas Zählbares mit aus Brandenburg zu nehmen, wurde nun immer schwerer, doch ließen unsere Männer nichts unversucht und zeigten weiterhin einen guten Auftritt. So richtig zu einem gefährlichen Torabschluss kamen sie bis auf zwei Freistöße von Johannes Collin und „Macek“ aber nie so wirklich. Lange blieb es beim 0:2, bis der schnelle Nicholas Engel durch einen guten Schnittstellenpass in Szene gesetzt wurde und mit einem gezielten Schuss in die rechte Ecke zum 0:3 (76.) vollendete. Damit leider noch nicht genug. Torwart Fabian Eisenecker spielte einen Abstoß unglücklich zum gegnerischen Stürmer, der nur noch zum mitgelaufenen Kevin Peschel querlegen brauchte und dieser mit dem 0:4 (84.) den Schlusspunkt setzte.
Die vier Gegentore sind natürlich ärgerlich und zeigen unserer Mannschaft, dass sehr gute Landesliga-Teams wie Stahl Brandenburg einfache Fehler eiskalt bestrafen. Konterchancen hatte Victoria wieder einige auf der Haben-Seite, doch müssen diese auch besser ausgespielt werden, damit vorne die Treffer fallen. Alles in allen war es aber wieder eine couragierte Leistung unserer Ersten, die sich auch vor Top-Teams der Landesliga nicht verstecken braucht.
Kader: Fabian Eisenecker – Felix Schoof, Johannes Collin, Christoph Barth, Oswaldo Proenca, Lukas Trapp (64. David Till), Simon Milster, Kacper Chruscinski, Florian Eisner (64. Bennet Soboll), Maxim Zajcenko (30. Bright Ibeneme), Maciej Czyzewski
Tore: 0:1 Krause (25.), 0:2 Hehne (55.), 0:3 Engel (76.), 0:4 Peschel (84.)
Zuschauer: 175
Schiedsrichter: Felix Burghardt (Premnitz)