Hinrundenrückblick 1. Männer

4. Dezember 2025

Nach dem 1:1 in Gartz/Oder ist die Hinrunde für unsere 1. Männermannschaft beendet. Zeit, um auf die letzten vier Monate zurückzublicken.

Nach Abstieg folgt Kaderumbruch

Der Start in die neue Spielzeit 2025/26 wurde mit einem Umbruch eingeläutet. Nach dem Abstieg aus der Landesliga in die Landesklasse war klar, dass es viele Veränderungen in der Mannschaft geben werde. Neben Trainer Mario Hopp verließen viele, erfahrene Stammkräfte wie u. a. Maciej Czyzewski, Tomasz Miksa, Marcin Bartzcak, Lamin Jatta und Kapitän Johannes Collin den Kader der Ersten. Somit entstanden große Lücken, die nun von jungen Spielern gefüllt werden sollten. Das neue Trainerteam um Andy Vetter, Lars Diers und René Schönherr setzte von Beginn an auf den eigenen Nachwuchs, den sie teilweise schon aus ihren Zeiten als Jugendtrainer kannten. Hinzu kamen mit Philipp Behrens und Quintin Schönherr zwei Rückkehrer, die bereits viele Erfahrungen in der Verbands- und Landesliga sammelten.

Pokalsensation gegen Ahrensfelde

Die stark verjüngte Mannschaft startete motiviert in die Vorbereitung, die ungeschlagen beendet wurde. In sechs Testspielen wurden 4 Siege und zwei Unentschieden gegen die Landesligisten Schönow (3:3) und Angermünde (2:2) eingefahren. Dann kam die 1. Pokalrunde des Landespokals Brandenburg mit dem Traumlos SV 1908 Grün-Weiß Ahrensfelde, die aus der Oberliga abgestiegen waren. Mit einer unfassbar disziplinierten und kämpferischen Leistung belohnte sich die junge Mannschaft mit einem 2:1 (Tore: Völker, Jähnke) und schaffte die Pokalsensation. Zwar scheiterte man eine Runde später gegen die BSG Stahl Brandenburg klar mit 0:6, der Triumph über Ahrensfelde kann der Mannschaft aber nicht mehr genommen werden.

Schwieriger Start in die Liga

Die Landesklasse-Saison begann mit der Mutter aller Uckermark-Derbys, Templin gegen Prenzlau. Rund 600 Zuschauer sahen in der 1. Hälfte eine Machtdemonstration unserer Männer. Durch eine Rote Karte von Behrens drehte sich das Blatt allerdings, sodass wir uns den Rot-Weißen am Ende noch knapp mit 2:3 geschlagen geben mussten. Eine Woche später hielt man gegen den aktuellen Spitzenreiter und Aufstiegsfavoriten FC Strausberg sehr gut dagegen, konnte aber auch hier nichts Zählbares (0:3) mitnehmen. Es folgten zwei weitere Niederlagen in den kommenden drei Spielen, obwohl die Ergebnisse nicht die guten Leistungen unserer Männer widerspiegelten. Zwei klare Siege gegen Joachimsthal (3:0) und Oberkrämer (3:1) zeigten dann allerdings, dass man auch gestandene Landesklasse-Teams schlagen kann und die Qualität im Team definitiv vorhanden ist.

Auf und Ab in den Leistungen

Die Entwicklung der Resultate lässt sich ein wenig mit einer Achterbahnfahrt vergleichen. Nach zwei, drei ungeschlagenen Spielen folgte meist eine Niederlage. So mussten im Oktober erst zwei Niederlagen gegen Wandlitz (2:3) und Velten (0:2) hingenommen werden, in denen vor allem fußballerisch überhaupt nichts funktionierte. Im Anschluss holte man 7 wichtige Punkte aus den drei Spielen gegen Ahrensfelde II (1:0), Gramzow (2:2) und Wriezen (4:3). Vor allem gegen Wriezen hat die Elf Moral bewiesen und gezeigt, dass man auch Rückstände aufholen kann. Aus einem 2:3 wurde noch ein 4:3. Dieser Schwung konnte allerdings nicht mit nach Oderberg genommen werden, wo man 1:3 verlor. Zum Abschluss der Hinrunde setzte man aber mit dem 1:1 beim Tabellen-Zweiten in Gartz ein versöhnliches Zeichen und zeigte, dass man auch gegen die Ligastärksten mithalten kann.

Mit von der Partie war auch Abwehrrecke Lucas Pächnatz, der in der gesamten Hinrunde keine einzige Ligaminute verpasste und somit „Dauerbrenner der Mannschaft“ ist. Quintin Schönherr ist mit 9 Treffern bester Torjäger und hat außerdem die meisten gelben Karten (8). Colin Liebold und Joan Völker sind mit je 4 Torvorlagen die besten Vorbereiter.

Bester Zuschauerschnitt in der Landesklasse

23:24 Tore und 17 Punkte nach 14 Spielen bedeuten Platz 10 in der Landesklasse Nord. Vor der Saison hatte man sich definitiv einen besseren Platz ausgemalt, der durchaus auch möglich wäre. Allerdings wurden zu viele Chancen liegengelassen oder es entstanden durch einfache Fehler unnötige Gegentore. Hier muss man allerdings immer auf die fehlende Erfahrung der vielen jungen Spieler verweisen. Teilweise lag der Altersdurchschnitt der ersten Elf bei 22 Jahren, womit man zu den jüngsten Mannschaften in der Liga gehört. Die Mannschaft benötigt noch Zeit, um konstant guten und vor allem erfolgreichen Fußball zu spielen. In einem Punkt sind wir allerdings schon an der Spitze der Landesklasse. Mit einem Schnitt von 284 Zuschauern pro Spiel stehen wir auf Platz 1 des Zuschauerrankings und Platz 6 im Land Brandenburg (nur Energie Cottbus, SV Babelsberg, FSV Luckenwalde, Stahl Brandenburg und Oranienburg haben einen besseren Schnitt). Dafür schon einmal ein riesengroßes Dankeschön an alle Unterstützer und Fans, die jedes Heimspiel den Weg ins Stadion der Freundschaft finden und uns unterstützen! Auch in der Rückrunde erwartet allen Schaulustigen wieder spannende Heimspiele (u. a. gegen Strausberg und Gartz), aber auch Auswärtsspiele (wie in Prenzlau, Joachimsthal oder Gramzow), aus denen hoffentlich viele Erfolge resultieren.

Fazit von Trainer Andy Vetter zur Hinrunde

„Die Tabellensituation ist ein bisschen ernüchternd, weil man sich vielleicht doch was Besseres gewünscht hat. Aber man muss auch realistisch bleiben mit der komplett neuen Mannschaft und der Landesklasse, die relativ stark ist. Fast alle Mannschaften sind gleichwertig und mit guten Spielern bestückt. Jeder kann jeden schlagen. Also von daher ist ein Mittelfeldplatz schon ganz gut. Es ist ja auch noch alles offen, sowohl nach oben als auch nach unten.

Für die Rückrunde wünsche ich mir natürlich mehr Stabilität und dass wir die Standardsituationen, also ruhende Bälle insgesamt, einfach viel besser verteidigen. Vielleicht schießen wir dann auch noch 1, 2 Tore mehr. Aber so bin ich wirklich mit dem Zusammenhalt der Gruppe zufrieden. Die Trainingsbeteiligung ist leider dürftig, was auch an den Trainingsumständen und dem Ausweichen auf den Sportplatz in Haßleben liegt. Deswegen freuen wir uns natürlich, wenn der Kunstrasenplatz fertig ist. Dann haben wir super Voraussetzungen und nochmal eine zusätzliche Motivation, um die Trainingsbegeisterung zu stärken. Ich freue mich natürlich auch riesig auf die Wintervorbereitung und auf das Trainingslager. Das schweißt den Zusammenhalt wahrscheinlich auch nochmal enorm zusammen. Hoffentlich werden wir dann einen guten einstelligen Tabellenplatz zum Ende der Saison erreichen.

Zusätzlich möchte ich noch erwähnen, dass wir im Trainerteam sehr gut und harmonisch zusammenarbeiten. Dazu gehören auch Jens als Mannschaftsbetreuer oder Ralf als sportlicher Leiter. Das funktioniert alles sehr gut. Auch der Austausch mit der Zweiten ist gut. Also von daher sind wir eigentlich gut aufgestellt. Wir haben einen großen und guten Kader, der natürlich noch ausbaufähig ist. Im Großen und Ganzen bin ich aber wirklich zufrieden. Man sollte auch immer ein bisschen bescheiden und realistisch sein.“

Bilder: Mareike Engel, Blau-Weiß Wriezen, Victoria Templin, Fussball.de, Fupa.net