Es sah zwischendurch so aus, als würde der Angermünder FC das Spiel gewinnen, doch am Ende bewiesen unsere Männer eine klasse Moral und Trainer Mario Hopp ein goldenes Händchen.
Bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt und unter Flutlicht ging es letzten Freitag für unsere Erste zum Topspiel nach Angermünde. Dabei gab es in der Startaufstellung keine Veränderungen im Vergleich zum Wriezen-Spiel. Das Spiel begann auf beiden Seiten recht verhalten. Templin hatte mehr Ballbesitz und versuchte viel über ihre rechte Seite zu kommen. Angermünde versuchte nach Ballgewinn schnell durch lange Bälle zu kontern. Nach mehr als einer Viertelstunde erhöhte der Gastgeber den Druck und wurde belohnt. AFC-Spieler Philip Thimian setzte sich gegen unsere Abwehr durch und legte sich den Ball an Keeper Philipp Leupolt vorbei, der ihn von den Beinen holte. Schiri Toni Stabrey entschied zurecht auf Elfmeter. Diesen ließ sich Stefan Schmidt nicht nehmen und schoss platziert ins linke Eck zum 1:0 (26. Minute). Angermünde hatte nun Oberwasser und setzte kurze Zeit später einen obendrauf. Ein misslungener Schuss von Philipp Thimian wurde von unserer Verteidigung unterschätzt. Der AFC-Rechtsaußen Schmidt war aber gedankenschnell, lief zum Ball und legte den Ball auf Thimian quer, der nur noch einschieben musste. 2:0 (33.). Victoria musste nun endlich mal wach werden und schaffte den so wichtigen 2:1-Anschlusstreffer (45.) kurz vor dem Pausenpfiff. Quintin Schönherr dribbelte stark über die linke Seite in den Sechzehner und machte einen scharfen Pass in die Mitte, wo Maciej Czyzewski goldrichtig stand und einköpfte. Templin war zurück und setzte ein wichtiges Lebenszeichen. Schiedsrichter Stabrey pfiff danach die erste Hälfte ab, der insgesamt keine klare Linie fand und die Quittung in der zweiten Halbzeit bekam.
Mit Rückenwind kamen unsere Männer wieder aus Kabine sowie zwei Wechsel. Lukas Berkner kam für Hannes Theel und Tomasz Miksa für Simon Milster. Doch der Rückenwind wurde leider schnell wieder zum Gegenwind. Der AFC spielte einen langen Ball hinter die Abwehr, wo Stürmer Thimian nicht im Abseits stand und den herauslaufenden Philipp Leupolt zum 3:1 (56.) überlupfte. Wieder ein Rückschlag, doch Victoria kam zurück. Nur wenige Minuten später wurde Florian Eisner am Strafraum gefoult. Johannes Collin legte sich den Ball zurecht und schoss den klasse Freistoß unhaltbar in den oberen linken Knick (60.). Was für ein Traumtor, das noch einmal Kräfte in der Mannschaft freisetzte. Die Partie wurde nun immer hitziger, da Victoria weiter drückte und der Schiedsrichter keine Linie hatte. Der Mut und der Wille, wenigstens noch einen Punkt zu holen, war klar zu erkenne und wurde dann auch belohnt. Der quirlige Quintin Schönherr schob den Ball am Strafraum zu Tomasz Miksa, der eine Körpertäuschung machte und mit einem satten Schuss in das linke Eck traf. 3:3 (73.) durch das Jokertor von Miksa und einer tollen Moral in der Mannschaft. In der Schlussviertelstunde bestimmten nur noch Kampf, Rudelbildungen und Fouls das Spiel, sodass die Partie unschön endete. Das Spiel blieb beim 3:3, dass ansonsten ein sehr spannendes und insgesamt sehr ausgeglichenes Spiel war.
Diesen 1:3-Rückstand in Angermünde noch aufzuholen, damit hätten viele der 200 Zuschauer nicht gerechnet, doch Victoria schaffte es. Am Ende war es eine gerechte Punkteverteilung für zwei Teams, die sehr effizient vor dem Tor waren und sich bis zum Schluss nichts schenkten. Mit dem wichtigen Punkt bleibt Victoria weiterhin vor Angermünde auf Platz 3.
Victoria: Philipp Leupolt – André Mützelburg, Johannes Collin, Oswaldo Proenca, Felix Schoof – Hannes Theel (46. Lukas Berkner), Lukasz Piasecki, Simon Milster (46. Tomasz Adam Miksa), Florian Eisner – Maciej Piotr Czyzewski, Quintin Schönherr
Gelb: Czyzewski, Piasecki
Tore: 1:0 Schmidt (26./11m), 2:0 Thimian (33.), 2:1 Czyzewski (45.), 3:1 Thimian (56.), 3:2 Collin (60.), 3:3 Miksa (73.)