Fünf Tore in 14 Minuten: Templin holt vierfachen Rückstand auf

23. Mai 2025

Am vergangenen Samstag empfing der SCV den SV Blau-Gelb aus Falkensee. Der Vorletzte reiste zum Letzten. Ein Kellerduell, das für beide Mannschaften die letzte Chance zum Klassenerhalt sein konnte. Die Teams haben jeweils ihre letzten drei Spiele verloren. Das Ziel war es, die Negativserie zu beenden.

In der zehnten Minute des Spiels spielte der Gäste-Torwart einen hohen Ball auf die rechte Seite. Zwei Victoria-Spieler waren sich uneinig, sodass der Ball beim gegnerischen Außenspieler landete. Dieser spielte auf seinen Mitspieler, der in den Strafraum zog und wieder zurückspielte. Der Falkenseer verzögerte kurz und verwandelte eiskalt zum 0:1. Kurz darauf verpasste Templin die schnelle Antwort. Falkensee bekam eine Flanke nicht konsequent geklärt. Joan Völker schnappte sich den zweiten Ball und spielte ihn gefährlich vors Tor. Die Kugel rutschte aber durch. Bei der nächsten Chance des Gastgebers wurde erneut das Problem sichtbar, das sich durch die gesamte Saison schon zieht. Falkensee bekam den Ball wieder nicht heraus. Adrian Bierhals eroberte das Spielgerät und legte quer auf Maciej Czyzewski. Sein Versuch landete in den Händen des Torhüters. Vor zehn Minuten brachte sich Falkensee in einer ähnlichen Situation sicher in Führung. Die Chance der Victoria hätte nicht mal unbedingt Erwähnung finden müssen. Nach einer halben Stunde erspielte sich der SCV die nächste Chance. Tomasz Miksa schickte Lamin Jatta mit einem hohen Steilpass auf die rechte Seite. Jatta spielte in den Strafraum auf Czyzewski, der den Ball mitnahm, aber bevor er abschließen konnte, vom Torwart gestoppt wurde. Etwas später steckte Völker geschickt durch auf Czyzewski. Sein anschließender Versuch hielt der Torwart fest. Kurz vor Schluss der ersten Halbzeit arbeitete sich Templin nochmal nach vorn. Lucas Liebisch eroberte vorm eigenen Strafraum den Ball und verschaffte sich mit etwas Glück Platz im Mittelfeld. Dann spielte er Jatta in den Lauf, der seinen Gegenspieler abschüttelte. Im 1-gegen-1 gegen den Schlussmann legte Jatta geschickt den Ball vorbei. Der Gäste-Keeper kam viel zu spät und räumte den Angreifer ab. Der Unparteiische entschied folgerichtig auf Elfmeter. Dazu sah der Torwart zurecht die Gelbe Karte. Johannes Collin nahm die Verantwortung auf sich. Bis zu diesem Zeitpunkt verwandelte er alle seiner Strafstöße, und so auch diesen. Somit glich die Victoria in der 43. Spielminute aus. Etwas später ging es in die Halbzeitpause.

Nach dem beide Mannschaften wieder ins Spiel fanden, wurde die Partie spannender. Völker bediente Bierhals auf der rechten Seite. Seine Hereingabe erreichte Jatta, der Schwierigkeiten hatte, die Kugel zu kontrollieren. Dann legte Jatta nochmal überlegt auf Sebastian Krejcberg. Auch er nahm den Ball unsauber an und verfehlte schlussendlich das Tor. Ein paar Minuten später eroberte Bierhals den Ball in der Mitte und spielte schnell auf Jatta. Seine Hereingabe erreichte Czyzewski, der sich den Ball optimal vorlegte. Sein Abschluss war allerdings zu mittig. Der Abpraller landete bei Jatta, der ebenfalls den Torwart anschoss. Falkensee schaffte es nicht den Ball zu klären, sodass Czyzewski nochmal zum Abschluss kam. Diesmal verfehlte er knapp das Tor. Nach einer guten Stunde gewann die Victoria einen Freistoß. Aus diesem wurde nichts, aber der zweite Ball blieb beim Gastgeber. Falkensee klärte die nächste Flanke lediglich bis zum Sechzehner, wo Czyzewski lauerte. Seine Direktabnahme wehrte der Torwart ab und schnappte sich den Ball im Nachfassen. Der Gäste-Schlussmann machte das Spiel anschließend schnell mit einem hohen Ball in die gegnerische Hälfte. Die Templiner Verteidigung tat sich schwierig damit, den Ball zu klären. Der SV Blau-Gelb setzte nach und stellte in der 65. Minute auf 1:2. Nach etwa 70 gespielten Minuten war die Victoria wieder am Zug. Miksa führte den Ball im Mittelfeld. Ziemlich optimistisch spielte er den Ball durch drei Verteidiger und rannte der Kugel nach. Die Falkenseer Hintermannschaft verließ sich auf ihren hochstehenden Torwart und schalteten ab. So liefen Miksa und Torwart auf den Ball zu, wobei Ersterer zunächst den Ball am Schlussmann spitzelte. Der Blau-Gelb-Torhüter wehrte zuerst den Ball, dann räumte er den Spieler ab. Die Nummer Eins der Gäste riskierte einen Platzverweis, kam aber glücklich aus der Situation hervor.

Die Schlussphase des Spiels brach an. Templin führte in Person von Miksa eine Ecke aus. Falkensee klärte Richtung Miksa, der ein weiteres Mal in den Strafraum spielte. Der Ball erreichte Amon Vetter, der per Direktabnahme egalisierte. Beide Mannschaften spielten auf Sieg. Die Zuschauer beobachteten einen offenen Schlagabtausch. Es lief die 85. Minute. Eine Falkenseer Ecke flog in den Templiner Strafraum. Ein Angreifer stieg am höchsten und setzte seinen Kopfball optimal in die lange Ecke. Falkensee ging mit 2:3 in Führung. Der SCV versuchte es mit einer sofortigen Antwort. Jatta legte auf Liam Horn ab. Sein Schuss entwickelte sich zu einer Flanke. Felix Feldmann reagierte am schnellsten, aber traf den Ball nicht gut. Die Victoria drückte weiter auf den erneuten Ausgleich. Die letzten Minuten der regulären Spielzeit liefen und Templin bekam einen Freistoß 25 Meter vor dem gegnerischen Tor. Collin nahm sich der Sache an, aber verfehlte das Tor knapp. Nun lief bereits die Nachspielzeit. In der 94. Spielminute holte der SCV nochmal einen Freistoß heraus. Miksa flankte aus rechter Position in den Strafraum und fand den mit vorgerückten Collin, der die Kugel über die Linie drückte. Neuer Spielstand: 3:3. Der hielt aber lediglich 45 Sekunden. Templin stand ab dem Anstoß der Gäste zu hoch. Ein simpler hoher Ball auf ihren linken Flügelspieler ermöglichte es den Gästen zum vierten Mal in diesem Spiel die Führung zu übernehmen. Dieser nahm den Weg bis zum Tor auf und schob geduldig in die kurze Ecke, während Franzen auf eine Hereingabe spekulierte. Falkensee ging noch in der selben Minute in Führung. Noch war das Spiel nicht vorbei. Es lief die 95. Minute und Templin hatte einen Freistoß in der eigenen Hälfte. Ein letztes Mal spielte Völker den Ball in den Strafraum. Der Gäste-Keeper verschätzte sich, sodass der Ball zu Liebisch durchrutschte und er die Kugel im leeren Tor unterbrachte. 4:4. Ein zehntes Mal wurde noch angestoßen, ehe der Schiedsrichter die Partie beendete.

Fünf Tore in 14 Minuten. Drei Tore in zwei Minuten. Templin und Falkensee trennen sich nach einem Offensiv-Spektakel 4:4 Unentschieden. Dieses Remis hilft aber beiden Kellerkindern nicht. Zum einen muss man die Mentalität der Victoria bewundern, gleich viermal zurückzukommen. Auf der anderen Seite stellt man sich die Frage, warum es denn nur klappt, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Aufstellung: Franzen, Völker, Ogar, Collin, Jatta, Bierhals, Liebisch, Vetter (83. Pächnatz), Czyzewski (83. Feldmann), Krejcberg (58. Horn), Miksa

Torschützen für Templin: 1:1, 3:3 Collin (43.), (90+4.), 2:2 Vetter (82.), 4:4 Liebisch (90+5.)