Ein Spiel dauert eben 90 Minuten …

1. Dezember 2024

Bis kurz vor Schluss sah es nach einem Überraschungssieg aus. Doch dann drehten die Hausherren in den letzten fünf Minuten noch die Partie. Leider auch unter Mithilfe des Schiedsrichters, der Handelfmeter pfiff, obwohl der Ball die Hand gar nicht berührte.

Auch wenn die Stammkräfte Collin, Bierhals und Jähnke fehlten, war Victoria von Beginn konzentriert und setzte die erfahrenen Alt Ruppiner mächtig unter Druck. Templin gewann früh den Ball und spielte zu Liam Horn, der aus der zweiten Reihe einfach mal abzog und sehenswert in den rechten oberen Knick schoss. Starker Start mit dem 0:1 nach gerade einmal sechs Minuten und dem ersten Treffer für Horn im Männerbereich. Eintracht Alt Ruppin, die vor dem Spieltag mit 24 Punkten auf dem 4. Platz standen, wirkten etwas beeindruckt von der Templiner Leistung. Sie versuchten den Ball kontrollierter in den eigenen Reihen laufen zu lassen, waren aber anfällig für Kontersituationen. So war es wenige Minuten später wieder der umtriebige Horn, der allein auf das Tor zu lief, aber die große Chance auf das 0:2 nicht nutzen konnte. Hinzu kam eine Chance von Czyzewski, dessen Ball aber über das Tor flog. Vorne kontern und hinten sicherstehen. Dieses Credo ging bis zur Halbzeit voll auf. Zwar kamen die Alt Ruppiner immer gefährlicher vors Templiner Tor, doch wurde der starke Einsatz mit der Führung nach 45 Minuten belohnt. Unsere Männer hatten noch einige im Ansatz sehr gefährliche Konter, doch wurden diese nicht vernünftig ausgespielt.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren immer dominanter. Ein schnelleres Passspiel sollte nun zum Erfolg führen, doch war unsere Elf stets hellwach und hielt in den Zweikämpfen dagegen. Bis auf eine Großchance für die Eintracht, die Torwart Kevin Franzen stark vereiteln konnte, passierte nicht wirklich was Nennenswertes auf Seiten des Gastgebers. Stattdessen zog Marcin Czyzewski einfach mal aus 25 Metern ab und traf leider nur den Pfosten. So ist es halt, wenn man unten im Tabellenkeller steht. Mit einer besseren Ausgangslage hätte man zu dem Zeitpunkt schon mit 0:3 führen können. Doch so wurde es in den letzten Minuten nochmal richtig spannend. Alt Ruppin warf alles nach vorne und spielte in den letzten zehn Minuten teilweise mit vier Stürmern. Dann folgte ein langer Freistoß. Zwei Templiner hauten am Ball vorbei, sodass das Spielgerät zu Benjamin Brandt flog und dieser per direkten Schuss das 1:1 (85.) markierte. Was in den letzten Minuten folgte, war ein offener Schlagabtausch. Beide Teams warfen alles nach vorne und wollten unbedingt die drei Punkte. Mario Hopp wechselte mit Colin Liebold und Antonio Herre nochmal zwei frische Kräfte ein. Nach einer guten Kombination war es dann der eingewechselte Liebold, der die Riesenchance auf das 1:2 hatte. Doch der gegnerische Torwart machte sich bei Liebold’s Torschuss so lang wie es nur ging und parierte sensationell. Anschließend spielte sich Alt Ruppin nochmal nach vorne. Es folgte leider eine folgenschwere Fehlentscheidung des Schiedsrichters, die maßgeblich zur Entscheidung der Partie mitwirkte. Ein Alt Ruppiner-Schuss aus der zweiten Reihe flog gegen den Bauch von Lucas Pächnatz. Die Alt Ruppiner monierten sofort Handspiel und bekamen den Strafstroß zu Unrecht zu gesprochen. Der Schiedsrichter pfiff auf Zuruf Handelfmeter, da er eine schlechte Sicht hatte und er die Situation gar nicht richtig beurteilen konnte. Wie dem auch sei, schoss Nino Purrmann den Elfmeter rein und führte seine Mannschaft zum 2:1-Sieg.

So bitter kann leider der Fußball sein. 85 Minuten machte man ein sehr gutes Spiel. Dann führte aber eine Unaufmerksamkeit und eine Fehlentscheidung des Schiris zur bitteren Niederlage. Positiv bleibt aber zu erwähnen, dass die defensive Taktik voll aufging, viele Torchancen herausgespielt wurden und die Einstellung der jungen Templiner Elf stimmte. Das macht einem Hoffnung für die kommenden 16 Spiele, in denen der Klassenerhalt noch total in Reichweite ist.

Für Victoria spielten: Kevin Franzen, Onyekachi Ohadomere (56. Lucas Pächnatz), Marcin Bartczak, Lucas Liebisch, Kingsley Ogar (46. Lukas Hagenbach), Bennet Soboll, Joan Völker, Tomasz Adam Miksa, Liam Horn (70. Bright Ibeneme), Philipp Schramm (90. Antonio Herre), Maciej Czyzewski (90. Colin Liebold)

Tore: 0:1 Horn (6.), 1:1 Brandt (85.), 2:1 Purrmann (90.)

Zuschauer: 96